Freitag, 24. Oktober 2008

Das Gemetzel geht weiter

2. Auflage des königlichen Ausscheidungsfahrens in den Wäldern Tübingens
DER NIGHT-RIDER-MAGNIFFICO
[Die Tochter der Hölle des Südens]

Geehrte Senioren & MastersI Heroen,
auch zum diesjährigen Abschluss des wohlverdiehnten Saisonausklangs und bevor es wieder in den herbeigesehnten Trainingsalltag geht, lädt die Societée-Souplesse zu einem weiteren legendären Spektakel des Radsports ein. Das Debakel der Nacht, für manch einen Puncheur sicherlich das Highlight des Jahres 2008 wird auch in seiner diesjährigen Auflage alle erdachten Ideallinien beinhalten, die einem normalsterblichen Pedalleur den Zahn der Zeit ziehen sollte.
Im Angesicht der bekannten Startliste bzw. geladenen Fahrern müßte bei jedem einschreibepflichtigen Piloten ein leichtes Schwindelgefühl enstehen und vermeintlich auftretende Zentrifugalkräfte den Stuhlgang leicht verquirlt aussehen lassen (bitte prüfen!). Sollte das der Fall sein, bitte ich hiermit förmlichst und ausdrücklich die Meldung zu dieser Veranstaltung durch eine kurze Benachrichtigung, FIX zu machen.

Weitere, weniger wichtige Informationen folgen im Folgenden. Mehr dazu jetzt:
Der offizielle Teil:

Teammanagersmeeting:
Donnertag 06-11-2008
Starttag:
Freitag 07-11-2008
Startort:
Parkplatz Wienerwald in Tübingen-Lustnau
Beginn der Einschreibekontrolle:
Neunzehnhundertdreizig

Direktscharfer Start:
im Anschluss der ersten Pinkelpause im Wald (ca. 20:00 Uhr)

Mögliche Länge der Tortour:
2 h laktazides Gemöllere (zurückgefallene Probanden werden im DUNKELN [!!] allein gelassen-mmhm)

Ehrung der Überlebenden:
ca. 21:30 wie immer: X


Reglement:
Eine eindeutige Punkteliste oder unnötige Sprintwertungen wird es wie gewohnt nicht geben müssen.
Es gewinnt der Fahrer mit den unnötigsten Sturzspuren und dem auffälligsten Verhalten beim Verlassen der Ideallinie (le Senior!das steht auch bei Nichterscheinen fest).

Les grandes Names:
PapaPain
Bjarne Riis (der Falke aus Derendingen)
Monsieur Rijöh
Eddi Merxx Bittdorf
Gilberto Nädele
Torpedo Marx (der Schrecken des Ostens)
Stephen Roche le Sahmurai
Roberto Heras Dorn
Käsekuchen (der Zerstörer)
Herr Weinerlich
Amselwade
Hannes Genzodergarnicht
MR Kadenz Weingart
Tim Boonen Limbers
StiStaStaigerboy
leSenior
Seppl Lang (die Legende des Olympiastadions)
(Anfahrer & Helfer werden nicht aufgefüht und müssen sich noch einen Namen machen)

Mittwoch, 22. Oktober 2008

zack - engel cäppchen

sonntag - der letzte, denke ich.
vorerst zumindest.
vielleicht geht heute was.
also ab nach daugendorf. umleitung - na toll. kommen bisschen zu spät an, aber bei dem andrang im zelt bekommen wir es noch locker hin. amsel und harley genehmigen sich sogar noch einen kaffee. vorm umziehen noch schnell in die präcomp-kammer und ab zum auto. michel weint zwar ein bisschen -redet was von schlechten beinen und so-, aber wir sind uns sicher dass er heute ganz vorne mitfahren wir. es folgt das übliche geplänkel vor dem rennen (schlecht geschlafen, schlecht trainiert, etc.). dann erstmal in mannschaftsstärke einfahren auf der strecke um die ersten meter im kopf zu haben. langsames zurückrollen wird von der entscheidungsfindung "beinkleid" nur kurz unterbrochen - entscheidung: zack, direkt kurz unnarum. boah sind wir hart - soll sich aber noch bezahlt machen da es im lauf des rennens tatsächlich herrlich wird - wie im urlaub; bloß schneller. hätt ich wohl doch noch rasieren sollen...

jedenfalls machen wir uns bezüglich der startaufstellung keine sorgen und rollen -ganz selbstverständlich von vorne an die bereits wartende meute ran, stellen uns neben den "anderen" lizenzern in die reihe und sind direkt mit dabei. naja, jedenfalls bis es eine minute später losgeht. den start verschlafe ich völlig da einige helden bereits bei der 6 des 10er countdowns lospreschen. zack, direkt 20m loch auf michel und amsel. während ich mich mit über wiese abkürzen und übers limit gehen langsam unter die ersten 10 arbeite denke ich ich seh nicht recht - die amsel macht vorne das tempo. scheisse ist der gut drauf denk ich noch bis bei 4km nach dem start der erste nennenswerte hügel auftaucht. pulsgurt hab ich keinen dran, aber auch 225bpm dürften trotzdem nicht gereicht haben um die spitzengruppe mit den vaude-jungs und michel zu halten. die amsel hat auch zu klein gekettet und ich komm tatsächlich näher. so häng ich in ner gruppe mit den jungs zwischen position 8-15 und mir ist es eigentlich viiiiel zu schnell. sobald sich die strecke ein wenig aus der horizontalen löst muss ich beissen. die amsel hängt ne ganze weile zwischen meiner gruppe und der 5er-spitzengruppe mit michel. aber das ändert sich... ich muss aus meiner gruppe raus (leider nach hinten).

die nächste gruppe besteht dann aus mir, zwei unbekannten und - jaha - dem roten aus dem letztjährigen rennbericht! kein scheiss. es ist die hackfresse aus dem zitat des jahres 2007 (ich empfehle an dieser stelle die lektüre dieses zeitlosen kunstwerks). diese gruppe ist nun endlich auch die richtige. zweimal verabschiedet sich der rote fast in die botanik, da das laub auf dem weg sich als tückisch herausstellt. ich kann den unmut von amsel und dem boy letztes jahr verstehen, da der typ wirklich komisch rad fährt. jetzt attakiert er ständig im flachen und kommt maximal zweieinhalb meter weg. grossartig. der alterspräsident der gruppe kontert dies dann doch tatsächlich mit einem "hey, des mit denne attacka, des hert jetzt fei uff, gell!" was mich dermassen zum schmunzeln bringt dass ich fast an meinem powerbar ersticke. leider hatte ich kein gel mehr dabei und würge nun an einem trockenen stück vanillebar. ein geschmack, den ich noch am abend immer wieder hochwürge - unschön. das ganze rennen beschleicht mich das gefühl dass ich ohne die magenprobleme vielleicht tatsächlcih hätte was reissen können, aber stattdessen hab ich nur den vanillegeschmack. den vanillegeschmack und das gefühl wenigstens die beiden typen die mir die letzten kilometer am hinterrad gehangen sind dann doch noch hinter mir zu lassen...

im ziel mal wieder das gleiche bild. michel sieht aus wie der tod, amsel quatscht fröhlich mit seinen mitfahrern und ich hab das gefühl es wäre einen tick schneller gegangen wenn alles gepasst hätte. war aber schon bombig. die ergebnisse in der herrenhauptklasse können sich dann auch sehen lassen. 2.,3. und 6.; das gilt. dazu der 2. platz von frau amselwade und das befriedigende gefühl bei harley dass er ohne boxenstop (weder verplegung noch pipi) ausgekommen ist.

was nehmen wir also von diesem wochenendausflug mit?

3 fässchen bier und ca. 200euro preisgeld...
Express Engelcup 2008

Hier der Bericht von 2007 für alle die, die Herbert, den Bunten und den Roten nicht kennen:

Samstag, 18. Oktober 2008

und Zack - die Herausforderung

So ihr wild trainierenden Tübingen Expressler. Ich hau euch jetzt mal den Handschuh vor die Füße und fordere euch zum Nightrider im Schönbuch heraus!!!

Nachdem die Vuelta wiedereinmal eine Benchmark gesetzt hat was die Organisation illegaler Radrennen anbelangt (keiner wurde erwischt) ist es jetzt an der Zeit der Tü-Fraktion der Societe de Tour de France mal wieder einen Kracher zu zünden!

Wann? ist egal, nur nicht Mittwochs und nicht am Wochenende.

So, jetzt wisst ihr bescheid, macht was draus und vor allem plant danach den X ein!


PapaPain

PS: um Wortmeldungen wird gebeten.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Der Wille ist da...

..und damit es nicht an Formalitäten scheitert, nun auch der Startplatz.

Auch wenn es das erklärte Ziel von Michel ist mich am kommenden Sonntag kräftig und mit Anlauf in den Hintern zu treten, hab ich selbstlos weder Kosten noch Mühen gescheut, mich bei sämtlichen Bekannten auf Knien bettelnd prostituiert und Ihm den Startplatz für den Engelcup erschlichen. Ich weiß, ich werde es noch vor 13:00 Uhr am frühen Sonntag Nachmittag bereuen. Egal!

Michel, Deine Startnummer wird die 484 sein. Bitteschön!

Möge die Macht mit Dir sein!

Die Abteilung Rudersport lädt ein...

Liebe Radsportfreunde,

am kommenden Samstag ist es mal wieder so weit und die grossartigste Sprintregatta im süddeutschen Raum findet in Tü statt.
Von 11.30 bis ca. 16.30 werden Rennen in allen möglichen Bootsklassen ausgefahren, dieses Jahr kommen als Gäste unter anderem Achter aus Paris und Cambridge und der OB ist auch am Start.
Die Versorgung der Zuschauer ist, wie bei solchen Großereignissen üblich, natürlich auf's Beste gewährleistet (neu:vegetarischer Eintopf).
Wenn es eure Wettkampfvorbereitungen zulassen, würde ich mich freuen den/die eine(n) oder andere(n) zu sehen.


Donnerstag, 9. Oktober 2008

Formulierungshilfe für Schumi zum Auswendiglernen

(Textlücken sollten beibehalten, dürfen aber auch ergänzt werden)

Ja, auch ich habe..., ich geb´s zu, vor langer Zeit, ich kann mich schon gar nicht mehr..., und nur ein-zwei..., also wenig, ein bisschen, praktisch so gut wie... Einige von euch haben sich vielleicht damals schon gedacht, dass ich..., und bloß aus Rücksicht nichts..., dabei hättet ihr sofort Schritte gegen mich..., aber ihr habt nicht, weil ihr vielleicht selbst..., betroffene Hunde bellen..., und den Letzten beißen sie, nur nachher, wenn die Karten auf dem Tisch..., da wird dann plötzlich lauthals..., jeder meint, er könnte..., müsste oder dürfte, den Moralapostel... Fasst euch doch an die eigene..., und derjenige werfe den ersten... Überhaupt: Ihr seid doch..., wer war es denn, der mich dazu..., ich nicht. Ich hab immer gesagt..., auch zu euch..., nee, hab ich gesagt, und doch muss man manchmal..., auch gegen die eigene... Dabei könnte ich jetzt auch auf stur..., bin ja nicht der einzige, aber ich will ganz offen..., und ehrlich. Das muss doch irgendwann mal..., besser heute als..., man kann doch nicht ewig..., und deshalb will ich jetzt..., bevor ein anderer..., was ja meistens die Sache noch viel schlimmer..., auch für mich..., obwohl ich ja eigentlich gar nicht..., jedenfalls heute nicht..., und damals auch nur..., ohne jede... Was blieb mir denn anderes..., bei der Dichte, als ginge das ohne..., selbst die Trainer wissen, dass das nicht..., auch die Funktionäre. Aber die Zuschauer wollen immer nur..., die Sponsoren erst recht, von wegen die Letzten werden die Ersten..., und irgendwie muss man ja seinen Lebensunterhalt..., das Leben ist kein..., auch für Sportler. Aber ich will das jetzt nicht irgendwie..., bringt doch nichts, warum sollte ich weiter..., auch wenn da andere vehement alles..., bis zuletzt. 

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Unterwegs in unbekanntem Täräng

Die Mittwochabendrunde unter der Administration des Herrn Rijöh führte uns (also zumindest mich) auf bis dahin noch nie erfahrene Pfade rund um die Weiler Burg.

Nach großartiger Ankündigung durch den Eventveranstalter ging es zunächst auf dem technisch eher biederen Radweg parallel zum Rammert in Richtung Schadenweilerhof. Weil wir wohl alle um die Gefahren des Rammerts wissen, muss diese Streckenwahl des Herrn Rijöh verziehen werden. Oben angekommen am alten Gemäuer (Staigerboy, der Burgfetischist hätte seinen Spaß gehabt) präsentierte sich uns der Bikepark-Weilerburg aber von seiner schönsten Seite. Zugegebenermaßen habe ich, übrigens amtierender Schönbuch Orientierungskünstler aber dazu ein anderes Mal, an diesem Abend nicht nur geografisch eine Menge dazugelernt sondern konnte mir auch beim Studieren von Paulines hervorragenden Linienwahl auf den Trail eine Menge fahrtechnischen Grundlagen abschauen.

Ein Lob an Rijöh für die Streckenwahl und ganz großes Lob an Pauline für die Geschwindigkeit Bergab. Ach ja und auch Bergauf!!!

Damit Ihr das Ganze auch mal ohne unsere Hilfe nachfahren könnt, hab ich das was ich mir merken konnte auf folgende Skizze festgehalten.






Montag, 6. Oktober 2008

Einer mit Steuermann, oder: Auf der Suche nach der Ideallinie

Wer´s noch nicht weiß: Die Ideallinie ist eine gedachte Linie, die auf einer Rennstrecke den schnellstmöglichen Weg beschreibt (Wikipedia). Bekanntlich war ich ja ein Verächter dieser Linie. Meine Verachtung für sie war so groß, dass ich sie bisher unter allen Umständen und meistens mit erstaunlichem Erfolg vermieden habe, und zwar nicht nur im Training (was mich mit dem Scheiss-Ergo praktisch täglich vor unlösbare steuertechnische Probleme stellte), sondern auch im Rennen (vgl. GP, München, Kirchzarten, Odenwald usw.). Obwohl ich natürlich um die strategischen Vorteile der schnellen Linie wusste und mir durchaus klar war, dass insbesondere auf kurvigem Geläuf es sehr sinnvoll sein kann, den Kurvenradius zu vergrößern und möglichst früh wieder aus der Kurve heraus zu beschleunigen, bevorzugte ich regelmäßig sowohl im Zweikampf als auch im Kampf gegen mich und das Scheiss-Ergo statt der Ideallinie die sogenannte Kampflinie zur Verteidigung der: Führungsposition, ehklar. Auch wenn mir die Präferenz dieser unwesentlich langsameren Linie in seltenen Ausnahmefällen, die mittlerweile leider die Regel bestätigen, die zwar unpassende aber stets willkommene Gelegenheit gab, während des Rennens/Trainings die Natur im Allgemeinen, Uferböschungen, Bodenbeschaffenheit und die Tapete meiner eigenen vier Wände im Besonderen, näher kennen zu lernen, hielt ich an ihr fest wie der Säugling an seinem Schnulli und ließ mich lieber von der eigentlichen Rennstrecke abbringen, als von ihr, der geliebten Kampflinie. Kürzlich gelang es mir sogar während des Trainings im Freien (!!), mit beiden Rennrad-Rädern (also mit Vorder- und Hinterrad) über einunddieselbe und wahrscheinlich im Umkreis von 1.000 Asphaltkilometern einzige Schraubenmutter zu dübeln. War aber selbstverständlich absolut notwendig, zur Verteidigung der: Führungsposition (die es ja auch im Training ab und an gibt, aber wem sag ich das). Der Junior hat mir dann auch gleich fair gratuliert (nicht nur zum Plattfuss...). Seit dem vorvergangenen Wochenende bin ich nun damit beschäftigt, meine Einstellung hinsichtlich der Ideallinie zu überdenken, ja, zu revidieren. Die jüngsten Erfahrungen im Bereich „Einer mit Steuermann gegen den Strom“ haben nämlich eines deutlich gemacht: Ideallinie ist ein Segen..., so man sie findet. Es liegt mir fern, dem Steuer-Boy mit - wie immer berechtigten - Vorwürfen die Fähigkeit abzusprechen, während des Rennens eine Linie zu fahren, die auch nur annähernd etwas mit dem tatsächlichen Verlauf der Rennstrecke gemeinsam hat. Man kann auch nicht meckern, wenn man ihn im Hegau oder auf der Alb gesehen hat, wie er gekonnt jede 90 °-Kurve meist außen angebremst, spät eingelenkt, dann am Scheitelpunkt innen angefahren und schließlich die gesamte Wegesbreite ausgenutzt hat, um das doch eher träge Vehikel unter extremer Beschleunigung heraustragen zu lassen (ich hätt´s jedenfalls nicht arg viel besser gekonnt). Und dafür, dass einerseits exorbitant hohe Zentrifugalkräfte an der Stabilität von Mensch, Fahrzeugrahmen und Kurvenlage zerrten (physikalischer Faktor), andererseits die jeweils ausgenutzten Wegesbreiten eher schmal und von Gräben, Äckern und Böschungen gesäumt waren (topographischer Faktor), kann er ja beileibe nichts. Nicht vergessen darf man, dass der Boy bei der Suche nach der Linie meistens ganz auf sich und seinen Instinkt gestellt war und jede einzelne Entscheidung innerhalb von Sekundenbruchteilen allein und ohne vorherige Rücksprache mit mir - dem Rennstrategen parexcellence - treffen musste. Schließlich waren die mir zu Gebote stehenden Möglichkeiten zur Streckeneinsicht erheblich eingeschränkt. Okay, vor dem Rennen auf der Landkarte die Ideallinie zum Abkürzen klar machen, das muss schon sein. Oder während des Rennens vorsichtig rechts oder links am dicht vor mir sitzenden Lenkvirtuosen vorbei nach vorne schauen, auch das war immer mal drin. Aber zur Entscheidungsgrundlage hätte ich das, was ich vorher auf der Karte studiert hatte und dann später mit Höllengeschwindigkeit auf uns zukommen sah, nicht machen wollen. Andererseits war mir bei der Schlamm-Passage im Wald von Trochtelfingen von vorneherein klar, dass die für uns nicht fahrbar sein würde. Diesbezüglich geäußerte Bedenken meinerseits wurden vom Führer in den kalten Ost-Wind geschlagen und versanken wenig später im knöcheltiefen Matsch (nein, nicht von Stalingrad!). Irgendwo in dem ganzen Dreck hat der Boy dann wohl doch wieder die Ideallinie entdeckt, jedenfalls sprang er plötzlich freudig erregt und völlig überstürzt (ich hatte den Eindruck: orientierungslos) auf das führer- und antriebslose Gefährt und - abdierakete - ochste in seine zwei Pedale, als wäre es die allerletzte und einzige Chance, ihr ohne weiteres Zögern zu folgen. Nur: In der ganzen Hektik und im Tran hatte ich es versäumt, ebenfalls wieder aufzusitzen. Ohne klare Befehle und eindeutige Kommandos geht in solchen Schlachten gar nichts. Außerdem machte ich mir Sorgen um die hinter uns infolge unvermittelter und unkontrollierter Bremsmanöver (staubedingt und letztlich verursacht durch den festgefahrenen „Zweier ohne Steuermann“) gestürzten Einzelkämpfer. Es waren ihrer viele, keine Ahnung wie es Rijöh und PapaP. geschafft haben, unbeschadet an uns vorbei zu schlittern. Nachdem ich mich innerhalb kürzester Zeit davon überzeugt hatte, dass diese bedauernswerten Tiefflieger nur deshalb so schlimm aussahen, weil sie über und über mit Schlamm bedeckt waren, und ich auch keine roten Spuren von Blut im braunen Dreck entdecken konnte, rief und lief (eher: watete) ich in blindem Gehorsam meinem davonstrampelnden Führer hinterher, der sich allen Ernstes darüber wunderte und dann aufregte, dass ich nicht da saß, wo ich hingehörte. Vollzählig und mit vereintem Kampfgeist klemmten wir in der Folgezeit mit Hilfe der sich dem Boy immer nur temporär (also: zeitlich begrenzt) offenbarenden Ideallinie sämtliche entstehenden Lücken und Abstände zu. Schlimm und ein Albtraum für jeden Steuermann: Wenn die deutlich sich abzeichnende, weil singuläre Linie sich dem Anschein nach fahrbar gibt, es aber tatsächlich nicht ist. So geschehen im Hegau, der Boy berichtete über die Laufeinlage auf dem (gefühlt: 20) kilometerlangen Trail. Blessuren sind da unvermeidbar, vermeintlich gute Ratschläge und Besserwisserei geborener Rennstrategen fehl am Platze (ich kann auch mein Maul halten). Erlaubt sind aber sehr wohl gutgemeinte Hinweise auf offensichtliche Hindernisse, die sich mitten auf der Ideallinie befinden, wie z.B. rot-weiße Schrankenaufliegerpfosten aus hartem Krupp-Stahl, an dem zwar jedes Kalkhoff problemlos vorbeibügelt, der jedoch das Rennsetup eines 2-Zylinder-Boliden empfindlich beeinträchtigt, wenn selbiger spätestens mit seinem lustigen Haltegriff aus dünnem Aluminium an jenem hängen bleibt. Aber deshalb fährt man ja im Rennzirkus in der Regel mehrere Runden, damit sich auch der eingeschränkt lernfähige Pilot solche Problemstellen anschauen und einprägen kann. Als gewiefter Rennstratege und begabter Copilot muss ich abschließend doch einräumen, dass ich während der letzten beiden Rennen einiges über Sinn und Unsinn von Ideallinien, nicht nur theoretisch, nein, auch in praxi, gelernt und begriffen habe. Die vielfältigen, mitunter auch nützlichen Erfahrungen will ich deshalb nicht nur im Rahmen dieses virtuellen Beitrags der Allgemeinheit zugänglich machen, sondern auch fürderhin im realen Renngeschehen umsetzen. Es liegt folglich auf der Hand und ist wohl für keinen Leser, der den Senior und seinen Eifer und Ehrgeiz kennt, eine allzu große Überraschung, wenn ich hier und jetzt ernsthafte Ambitionen auf das eigenständige, selbstvergessene und verantwortungslose Steuern eines Tandems anmelde! Ich bin mir sicher, dass ich mir Theorie und Praxis der Eigen- und Besonderheiten beim Zweier, etwa im Problembereich des Schaltwerks, genauso schnell aneigne, wie diese mords komplizierte Geschichte mit dem Lenken und der Ideallinie. Versprochen. Ich suche zwecks Qualifying und zur Vertiefung bereits vorhandener Fertigkeiten noch freiwillige Copiloten, bevorzugt aus dem Großraum TÜ. Geübt wird zu zweit nämlich sowohl auf - wenig befahrenen (!) - Schotter- und Waldwegen als auch auf diversen, mir vom Streckenverlauf durchaus hervorragend bekannten Singletrails im Schönbuch. Also: Wer, außer dem Staigerboy, stellt sich zur Verfügung? 

Trophy 08

dpa - Weiteres Hungerhaken-Debakel abgewendet!

Herr Rijöh hat sich (auch im Stadium des wohlverdienten Saisonausklangs) soweit es überhaupt möglich ist rehabilitiert und in Trochtelfingen dann doch noch einmal den Eimer mit dem Punch ausgepackt. Danke an dieser Stelle an Papa Pain, der mir auf den ersten 25km schon ein bisschen Angst gemacht hat, mich aussichtsreich in der Nähe der Staigerbuben -und damit der Spitzengruppe- positioniert hat (zumindest bis zur ersten Abfahrt), dann aber doch auf Fahrradtour umgeschaltet hat. Die Staigerbuben wissen wie immer etwas mehr darüber wie es ganz vorne ausgesehen hat, aber lest selbst (dein Stichwort Senior!!!! - please insert Rennbericht here)...

Sonntag, 5. Oktober 2008

Nachtrag: Tübingen - Ostsee

Bevor der Winter mit seiner vollen Kraft zuschlägt und die Erinnerungen verblassen gibts hier noch ein paar Bilder unserer Radtour an die Ostsee... Enjoy!



Freitag, 3. Oktober 2008

Premiere in Singen

So, bevor uns die nächsten Termine einholen (und der Michl eh nie was schreibt) kurz noch zum letzten, ich würde mal sagen: recht gut besetzten Wochenende in Singen.
Über die äußeren Bedingungen konnte gestritten werden (Senior hat gezittert, was sich über den äußerst steifen Rahmen hervorragend überträgt...mir war dann irgendwann auch wieder kalt!), so würde ich sagen: TOP. Wäre es wärmer gewesen, hätten sogar wir Boys mit 3Flaschen für Beide innerhalb von 4:40h ein Spritproblem bekommen. So gings mit nur einem Boxenstop (Banane ganz auf einmal, Schokokuchen, eine weitere Flasche). Beim nicht geplanten Stop auf der ersten Runde (um die Kette zu richten) hatten wir noch nichts getrunken, somit konnte auch nichts aufgefüllt werden-nun gut, davon mal abgesehen liefs hervorragend.
Mit viel Kadenz wurden die nichtgeradezumdrüberrouleurengeeigneten Anstiege plattgebügelt, was mit der Zeit ganzschön auf die Eier geht, wenn man (mangels Übung) nicht im Stehen fahren kann. So waren fehlende Trainingskilometer auch ausschlaggebend für schlechtes Kurvenverhalten auf grobem Untergrund (wir standen jedesmal fast) und einen nichtzuvermeidenden Sturz auf der einzigen Singletrailabfahrt in Runde 1.
Bedeutete: schieben (RUNTER) in Runde 2- weil ich doch schon bisle grau war...das tut weh...klar wir sind gerannt wie die Vollidioten, was wahrscheinlich gefählicher war als zu fahren. Dabei habe ich mir beide Wadenmuskel mit Sehnenansatz (sicherlich irreparabel) überreizt. Danach fährts sich plötzlich wieder Super ! Müsste man eigentlich öfters machen: Krampfprobleme...zack runter vom Rad, kurze Zeit so schnell rennen, dass es irgendwo mehr weh tut...fertig!
Premiere wars ja nicht nur für uns: Kurz vor der ersten Zieldurchfahrt tauchte ein unglaublich durchgestyltes, trotzdem sehr dezentes Trikot am Horizont auf...klar: unseres!...was auf den weiteren Metern eine Frage aufwarf: würden wir es noch schaffen den Träger zu identifizieren. Dann musste geklemmt werden um die Lücke noch zuzubücken. Völlig überraschend wurde festgestellt, dass es sich um Nadine (Nachnahmen kann ich mir noch nicht merken!) mit Rijöhs Helm handelt, welcher zur Auflärung nicht wirklich beigetragen hat. Wie gerne hätte ich zu dem Zeitpunkt mit ihr getauscht...


Singen 08

Ganz nebenbei hat Michl wieder was abgeschossen (sich und den Drittplatzierten) und Lukas fuhr sich wohl so gegen die Wand, dass er keinen Bissen mehr verzehren konnte, weil er sofort mit Schlafen auf der Bierbank begann. Interessante Regenerationsmethode !!

Die größte Überraschung dann jedoch auf den 53km: da fährt ein 17jähriger weiblicher Hungerhaken schneller als Herr Rijöh im Stadium des wohlverdienten Saisonausklangs.

Verkehrte Welt. Vielleicht sollten wir wieder mit dem Fleischkonsum anfangen?