"Teller von Tunsel" am Tag der Arbeit
Nachdem über unseren agent exterrieur Rijöh bereits erste Hinweise lanciert wurden, fand sich die Societé unter Jean-Marie nun gestern in einem örtlichen Landgasthof zu Schneckensuppe und Sauvignon blanc zusammen und nach zwei Stunden freier Debatte über dies und jenes, der Erörterung der gepolitischen Lage, der Qualität des diesjährigen Spargeljahrgangs und des Devolderschen Parforcerittes, klappte Jean-Marie unvermittelt die Gläser seiner Sonnenbrille nach oben und fällte das Urteil: "Der diesjährige Sturm auf den braunen, juckenden Wollfetzen des Herrschers der weiten Ebenen und der schenkelsprengende Steilrampen, des Champion du tout terrain, wird am 1. Mai mit dem ehrwürdigen Frühjahrsklassiker "Teller von Tunsel" angeschossen."
Nachdem letztes Jahr allgemeine Enttäuschung über die doch allzu liebliche Landschaft und die zu milden Temperaturen nicht gänzlich verheimlicht werden konnte, wurde der Parcours zur diesjährigen Auflage noch einmal deutlich verbessert: Der Kaiserstuhl wurde aus dem Programm genommen. Dafür konnten die Streckenscouts jedoch ganz hinreissende kleine Côtes unter meterdicken Schlammschichten zu Tage fördern, die der Sitte doch viel besser gerecht werden (siehe kleine Aufnahme oben). Desweiteren wurde der Termin um einige entscheidende Wochen vorverlegt, um ausreichend Altschnee in schattigen und unübersichtlichen Kurven gewährleisten zu können. Die Societé behält sich vor, kurzfristig Änderungen im Streckenverlauf, dem Reglement und der Starterliste vorzunehmen. Im übrigen wird erwartet, dass sich der Express in voller Stärke am Start einfindet und alle bis dahin schön ihre Teller leer essen, damit verlässlich davon ausgegangen werden kann, dass sich der erste würdige Träger des braunen Wollfetzens gegen die Zumutungen von Wind, Graupelschauern, wunden Arschbacken und Temperaturen um die 4 Grad, bewähren musste.
Es grüsst, mit einem sportiven "à la Votre!"
La Societé