Mittwoch, 22. Oktober 2008

zack - engel cäppchen

sonntag - der letzte, denke ich.
vorerst zumindest.
vielleicht geht heute was.
also ab nach daugendorf. umleitung - na toll. kommen bisschen zu spät an, aber bei dem andrang im zelt bekommen wir es noch locker hin. amsel und harley genehmigen sich sogar noch einen kaffee. vorm umziehen noch schnell in die präcomp-kammer und ab zum auto. michel weint zwar ein bisschen -redet was von schlechten beinen und so-, aber wir sind uns sicher dass er heute ganz vorne mitfahren wir. es folgt das übliche geplänkel vor dem rennen (schlecht geschlafen, schlecht trainiert, etc.). dann erstmal in mannschaftsstärke einfahren auf der strecke um die ersten meter im kopf zu haben. langsames zurückrollen wird von der entscheidungsfindung "beinkleid" nur kurz unterbrochen - entscheidung: zack, direkt kurz unnarum. boah sind wir hart - soll sich aber noch bezahlt machen da es im lauf des rennens tatsächlich herrlich wird - wie im urlaub; bloß schneller. hätt ich wohl doch noch rasieren sollen...

jedenfalls machen wir uns bezüglich der startaufstellung keine sorgen und rollen -ganz selbstverständlich von vorne an die bereits wartende meute ran, stellen uns neben den "anderen" lizenzern in die reihe und sind direkt mit dabei. naja, jedenfalls bis es eine minute später losgeht. den start verschlafe ich völlig da einige helden bereits bei der 6 des 10er countdowns lospreschen. zack, direkt 20m loch auf michel und amsel. während ich mich mit über wiese abkürzen und übers limit gehen langsam unter die ersten 10 arbeite denke ich ich seh nicht recht - die amsel macht vorne das tempo. scheisse ist der gut drauf denk ich noch bis bei 4km nach dem start der erste nennenswerte hügel auftaucht. pulsgurt hab ich keinen dran, aber auch 225bpm dürften trotzdem nicht gereicht haben um die spitzengruppe mit den vaude-jungs und michel zu halten. die amsel hat auch zu klein gekettet und ich komm tatsächlich näher. so häng ich in ner gruppe mit den jungs zwischen position 8-15 und mir ist es eigentlich viiiiel zu schnell. sobald sich die strecke ein wenig aus der horizontalen löst muss ich beissen. die amsel hängt ne ganze weile zwischen meiner gruppe und der 5er-spitzengruppe mit michel. aber das ändert sich... ich muss aus meiner gruppe raus (leider nach hinten).

die nächste gruppe besteht dann aus mir, zwei unbekannten und - jaha - dem roten aus dem letztjährigen rennbericht! kein scheiss. es ist die hackfresse aus dem zitat des jahres 2007 (ich empfehle an dieser stelle die lektüre dieses zeitlosen kunstwerks). diese gruppe ist nun endlich auch die richtige. zweimal verabschiedet sich der rote fast in die botanik, da das laub auf dem weg sich als tückisch herausstellt. ich kann den unmut von amsel und dem boy letztes jahr verstehen, da der typ wirklich komisch rad fährt. jetzt attakiert er ständig im flachen und kommt maximal zweieinhalb meter weg. grossartig. der alterspräsident der gruppe kontert dies dann doch tatsächlich mit einem "hey, des mit denne attacka, des hert jetzt fei uff, gell!" was mich dermassen zum schmunzeln bringt dass ich fast an meinem powerbar ersticke. leider hatte ich kein gel mehr dabei und würge nun an einem trockenen stück vanillebar. ein geschmack, den ich noch am abend immer wieder hochwürge - unschön. das ganze rennen beschleicht mich das gefühl dass ich ohne die magenprobleme vielleicht tatsächlcih hätte was reissen können, aber stattdessen hab ich nur den vanillegeschmack. den vanillegeschmack und das gefühl wenigstens die beiden typen die mir die letzten kilometer am hinterrad gehangen sind dann doch noch hinter mir zu lassen...

im ziel mal wieder das gleiche bild. michel sieht aus wie der tod, amsel quatscht fröhlich mit seinen mitfahrern und ich hab das gefühl es wäre einen tick schneller gegangen wenn alles gepasst hätte. war aber schon bombig. die ergebnisse in der herrenhauptklasse können sich dann auch sehen lassen. 2.,3. und 6.; das gilt. dazu der 2. platz von frau amselwade und das befriedigende gefühl bei harley dass er ohne boxenstop (weder verplegung noch pipi) ausgekommen ist.

was nehmen wir also von diesem wochenendausflug mit?

3 fässchen bier und ca. 200euro preisgeld...
Express Engelcup 2008

Hier der Bericht von 2007 für alle die, die Herbert, den Bunten und den Roten nicht kennen:

8 Kommentare:

Amselwade hat gesagt…

..ich glaubs ja nicht! jetzt reiß ich mir hier eine halbe Stunde den Arsch wegen des Rennberichts auf und Rijöh ist 2 Minuten schneller.

Schick ich Dir meinen halt als Mail ;-(

Danke, schön war's!

Herr Rijöh hat gesagt…

sorry... füg deinen doch bite als kommentar ein. ich bin gespannt!!!

Amselwade hat gesagt…

hab noch ein paar Leerzeilen entfernt...Also hier bitte:

herrlicher Radsport auf der Alb - Engelcup 08

Zum diesjährigen - und schon fast traditionellen - Ichfriermirdenarschabkontest standen vier der Kälte trotzende und bis in die Haarspitzen motivierte Expressler und ein Gastfahrer mit Wildcard am Start. (Ja auch ich hab Haarspitzen, die sind nur näher an der Kopfhaut als bei manch anderem Hippie)

Als das Thermometer beim Einbiegen auf den Parkplatz allerdings noch nicht mal ein Minus vor der Zahl anzeigte, machte sich zum Teil schon ein bisschen Enttäuschung bei den Pedalleuren breit. Weicheiveranstaltung? „Ha dann fahr m’r halt kurz!“ war die sportliche Antwort auf fast schon sommerliche 6°C.

Die Enttäuschung wurde wenig später beim Warmfahren noch größer, als wir feststellen mussten, dass sich die im Vorjahr noch zur Zuschauerbelustigung fatzenglatten und dadurch selektiven Kurven im Bereich der Unterführung der B312 (wir berichteten) als furztrocken und damit auch für den letzten Vollpfosten als sehr gut fahrbare Highspeedecken erwiesen. Erster Vorteil am Arsch – so ein Dreck aber auch!

Noch kurz das einheitliche Vorgehen (Thematik Ideallinie) während der Startphase besprochen - „Ja, klar bügeln wir hier über das Eck des Ackers und fahren nicht den Bogen auf dem Weg außen rum wie die Konkurrenz, was eine blöde Frage“ – um dann wie gewohnt 2 Minuten vor Start von vorne in das Starterfeld zu stehen.
„So, von uns aus kann’s losgehen!“

Ralf, der Engelwirt zählt runter 10-9-8.. (die ersten zwei Reihen vor uns fahren bereits los ) …7-6… ja dann warte ich auch nicht bis zum Start – Zack – unterwegs! So ungefähr auf Position 20 geht’s mit Michel neben- und Rijöh hinter mir raus aus Daugendorf. Nicole und Harley sind zu dem Zeitpunkt in die Deckung des Feld eingetaucht, um die zu erwartenden Attacken aus dem Hinterhalt abzusichern. War alles so geplant! Geschickt übers vorher thematisierte Ideallinienackereck und - siehe da – das 450 Mann große Starterfeld wird von den Gelb-Schwarzen locker in Richtung Wald angeführt. Boooaaaahhey ist mir da die Hühnerbrust angeschwollen. Drähner, Du wärst direkt stolz gewesen. Mein Dickstrahlpissen an der Front wurde aber schon am ersten kurzen Anstieg im Wald von den bezahlten Jungs wieder beendet. Die gönnen einem auch garnix, manneyh! Einer nach dem anderen schiebt sich vorbei. Scheißgefühl schon in der 10. Rennminute. Als wenn das nich genug wär, fährt Michel direkt auch vorbei und hinterher. Der Hirnie klemmt sich hinten ran und ist schon ein paar Sekunden später 150 Meter weg. Super! Rijöh steckt ein paar Meter hinter mir im Verkehr fest, so dass eine Zusammenarbeit auch nicht möglich ist. Erst mal alleine und später zu zweit hänge ich gewissermaßen zwischen den Gruppen. Irgendwie hab ich immer darauf gehofft, dass Herbert, ein alter Bekannter der letzten beiden Jahre, gleich von hinten angeblasen kommt und mich in seinem Sog mitreißt. Aber der war wohl dieses Jahr gar nicht am Start. Andere im letztjährigen Rennbericht erwähnte Radsportler hingegen schon. „Der Bunte“ z.B. kam an Herberts Stelle wie ein Omnibus angerauscht und stellte sich als sehr angenehmer –wenn auch bayrischer – Komplize heraus.

An den längeren Anstiegen war vorne der Michel und hinten Rijöh zu sehen. Rijöh z.B. musste sich mit „dem Roten“ (also known as „Hackfresse“) rumärgern weil der, bis er dann endlich in der Gruppe verwarnt wurde, ständig Arschlochattacken gesetzt hat. „Ehmann du roder do. Des mit dene Attagga hert jetzt mol uff, gäh!“ Ich seh’s echt kommen, der Typ liegt dann in seinem knallroten Felttrikot irgendwann mal mit farblich passender - weil blutender - Nase im Daugendorfer Wald. Selberschuld!

Die Stangergabi hat zwar mit Ihren Magura Laufradtaschen am Streckenrand ausgesehen als wäre sie unsere persönliche Betreuerin, wusste aber auch beim fünfte Mal als ich an Ihr vorbei geschnauft bin nix hilfreicheres zu berichten als: „Ja komm, sieht ed schlecht aus!“ (?!?) Wegen den verhurten Laubmassen am Wald haben dann kurz vorm Ziel die letzten beiden Gänge nicht mehr funktioniert. Quasi im Minutentakt sind Michel, Rijöh und Ich dann im Ziel aufgeschlagen. Ein bisschen später auch Nicole und Harley. Was eine schöne Ergebnisliste!

Im Gegensatz zu vielen anderen Veranstaltungen lohnt sich das Abwarten der Seigerehrung nicht nur um die Schecks entgegen zu nehmen sonder unbedingt auch um Ralf den Engelwirt bei der Moderation zu erleben.

Radler mit Stihl hat gesagt…

Mal wieder eine köstliche Lektüre... herzlichen Dank.
Jetzt muss ich grad mal nach der letztjährigen Story mit dem "Roten" suchen.

Amselwade hat gesagt…

Link zum Bericht 2007 ist unter den Bildern eingefügt.

Flo hat gesagt…

Danke mal wieder für den tollen Lesestoff.
Herzlichen auch an alle Treppchbewacher unter Euch, habt Ihr mal wieder fein gemacht!

Freu ich mich doch glatt auf die Rennberichte im nexten Jahr.

Grüße an alle Expressler

Seniorchef hat gesagt…

Keine Frage: Tolle Leistung von allen gelb-schwarz-weißen-usw. Aktören, höllehölle und Hutab. Nachdem die Amselwade endlich mit ebenso unwiderstehlicher Logik wie musterhafter Didaktik die - wenn auch marginale - Existenz von Haarspitzen auf seinem Schädel (in der Botanik spräche man von „randständigem Bewuchs“) zwingend festgestellt hat, steht zu befürchten, dass er in allernächster Zukunft auch zu folgender und deshalb von mir vorab verratener Erkenntnis gelangt: Hippies mit anständiger und ansprechender Frisur sind viel motivierter als Glatzen es je sein können, es sei denn, man gebietet dem vorsätzlichen Kahlschlag Einhalt und erlaubt zart vorhandenen Haarspitzen, diesen potentiellen Motivationsträgern, auch mal länger in die schöne Welt hinauszusprießen. Also: Wer von euch Rasierfetischisten und Anhängern der Flächenrodung jetzt diesen naturgegebenen Vorteil (bei Perücken, Toupets und Implataten funktioniert´s nicht!) fürderhin nicht für sich nutzt und in der nächsten Saison nicht mit Haupthaar-Zopf (nein Sebaschdler nicht: Hefe-Zopf!) und anständiger Körperbehaarung (auch an den Beinen!) am Start steht, ist selber schuld, wenn er in der langgezogenen Staubwolke langhaariger Hippies und Motivationskünstler erstickt.

Amselwade hat gesagt…

...und immer wenn Du gerade denkst Du bist oben auf, kommt der Senior daher und setzt noch einen drauf!

Herrlich, danke!