Samstag, 8. November 2008

Seppl, die Legende des Olympiastadions hat wieder zugeschlagen...


der Sieger schreibt den Bericht! Seppler - zack - losgeht's

Und los:

Es ist schon sehr dunkel draussen - und kälter als nachts. Als es bei staigers klingelt. total stagniert schießt mir das blut in die müden adern, die ich gerade in die engen beinlinge zu implementieren bemüht bin, da vom drähner bei ca. neunzehnhundert die altbekannte aufforderng "sepller mir müssen so langsam, kannsch dich schomma anziehn" zu vernehmen war. vor der tür, den klingler auslösend steht der senior2 a.k.a. DA RÄNZ -natürlich und wie gewohnt- in den startlöchern. schnell noch uriniert -bei staigers is sitzpflicht und ich halt mich dran trotz radhosemitträger- sieht gut aus und spritzt nicht. es kann losgehen. anrollen zum vereinbarten treff- und startpunkt. parkplatz wienerwald. einige teilnehmer treffen noch ein, das gro der adjutanten steht aber radbeifuß und wartet auf den startschuss. um die wartezeit zu verkürzen schlage ich vor bier von der nahen schänke (BFT-Tanke) zu holen aber die anspannung im feld ist so groß, dass der renz diesen vorschlag mit einem "köntemannmachen" in den frischen abendwind schlägt. so findet die diskussion über geschossbeleuchtung und sonstige technische marktneuheiten unter den anwesenden bei trockenster (superlativ!) kehle statt. es geht los. orientierung: ja. gegner bzw. hauptfeld: ja. lampe: nein. ich seh trotzdem was. also weiter. in gemütlicher athmösphäre steuert feldherr staigerboy den convoi den ersten sanften anstieg hinauf um dann den ersten singletrail richtung "scharferstartinbebenhausen" anzukündigen. inzwischen geht auch die müller&busch wieder, sodass ich sehen kann was im nächsten augenblick an jäzorn über mich hereinbrechen sollte. die karavane aus weicheiern mit überschuhen vor mir gerät ins stocken, so sehr dass ich fast anhalten muss. darauf warte ich jetzt nicht denke ich mir, drücke mit meinem hinterrad den rest stützende erde den erfürchtigen abgrund zu meiner linken hinunter und stürze mich wagemutig die- zitat harley "zwei mäter langet net"- hinunter um die ersten kür-punkte zu generieren. diesen uneinholbaren punktemäßigen vorsprung bezahle ich teuer. wacker und als wäre nichts gewesen fahren die konsorten weiter. ich bin jetzt in trance und habe keine orientierung mehr. bleibt also nur, das hinterrad des vorletzten im visir zu behalten und zu beissen. nachdem ich fesstelle, dass harley hinter mir weilt, dessen lampe müde aus dem dickicht des schönbuchs hervorglimmt, kann ich rausnehmen. angstpipi weitergehts. nachdem ich vom gedanken abkam mich auf direktem wege gen X zu begeben rät mir der physio, den strumpf zu senken, um das gelenk zu kühlen. hilft. attacke. michler: "seppler bisch am anschlag" -pfff. ey wenn där des knie gehabt hätte, hätten wieder alle schieben müssen. irgendwie fehlt dann plötzlich einer -wartet anscheinen bei irgendeiner hütte. cool, nachts im wald alleine. staigerboy sucht ihn, wärend sich die anderen über angebliche minusgrade und papa pains zu grellen kopfschmuck beklagen. rückkunft sti sta staigerboy. jacke oben offen -augenscheinlich anschlag. einer fehlt und ist unauffindbar. ergo wird weitergefahren -klar. ein letztes mal negative höhenmeter mittels wunderschönem vietnamkrieg ähnlichen schmal-pfad, dann gehts auf kies und asphalt mit geschwollener brust (eigentlich knie) über tübingens marktplatz direkt zum mir bis dato unbekannten "gasthof icks". nach einem cheesburger und nur ca. 0.2L Becks, kommt vom sich durch weibliche laute und empostrecken des geläufs in den vordergrund des geschehens rücken wollenden dri dra drähnerboy die ansage "wie -seid ihr immer noch beim ersten bier?" (bildlich: 1 flasche in der hand und 2 leer aufm tresen). nach erholsamer stärkung und einer körpertemperatur von etwa 34 grad celcius leutet papapain durch bekanntgabe der punktewertung den heimsprint ein. am parkplatz angekommen ziehe ich soweit möglich résumée: keine luftpunpe mehr, blauer fuß, grünes knie und alles ein bisschen blutunterlaufen.

trotzdem: schee wars, war mir eine ehre. woll woll und gerne wieder.
auf ein baldiges wiedersehen einer zahlreich vertretenen societé des velosports.





Von Express Nightrider 2008

1 Kommentar:

Amselwade hat gesagt…

(groß)artig gemacht!

Die detaillierte Beschreibung zur Punktierung des Knies hätte an dieser Stelle vermutlich deutlich weniger Ekel hervorgerufen und deshalb mehr Sinn gemacht als beim Essen am Samstagabend ;-)

Danke SIEGER!