Donnerstag, 22. Mai 2008

Alter Sack gewinnt das Gemetzel

(dpalmaa) Die Sensation ist perfekt. Nach sageundschreibe 60?km und mehreren tausend Höhenmetern steht seit wenigen Minuten der Sieger der Hölle des Südens fest. Staigerboyseniorchef hat es vollbracht und konnte mit 2stelligen Laktatwerten zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. An dem Hinterrad, das den Sieg bedeutet bzw. davor...man kann es sich denken!
Bestens vorbereitet und bis in die Fußnägel voll, standen die Heroen von Tübingen und anderen Teilen des Landes pünktlich um 11.25 Uhr (!!) auf dem Pedal im Blvd. Derendingen wo das Tempo sofort -trotz neutralisiertem Start- hochgehalten wurde. Schon nach dem ersten Sprint und der kurz darauffolgen Muur hatten die Pedalleure mit eingeschränktem Blickfeld aufgrund erhöhtem Milchsäurespiegel zu kämpfen, was das weitere Kräftemessen zu einem wahren Drama ausarten ließ. Man musste damit rechnen, dass das Material von einigen Gladiatoren den ungewohnt auftretenden Kräften nicht standhalten würde...und so kam es wie es kommen musste: festester Stahl brach -wodurch einer der Favoriten auf einen der vordersten Ränge zurückgeworfen wurde und nur noch bedingt zu agieren in der Lage war...
Die Film- und Verpflegungscrew lieferte wohl eine der besten Leistungen des Tages ab, blieb immer dezent im Hintergrund des Geschehens und ermöglichte dadurch einen vollkommenen Schlagabtausch.
So konnten einige Protagonisten frisch gestärkt eine Ausreißergruppe bilden und strahlten zu dritt der Côte du Kressbach entgegen, einer der Schlüsselstellen des Rennens. Nur duch größte Bemühungen von Beta, der die Tempoverschleppung im Grupetto durch PapaPain im Keim ersticken konnte, möllerte man völlig von Sinnen dem Hinterrad von M60%, NickvandenDick und Herrn Rijöh hinterher, die zu dem Zeitpunkt einen nicht zu verachtenden Vorsprung herausfahren konnten. Es sollte nur für einen reichen...Monsieur Helmträger himself erhaschte durch vortreffliche Agilität einen der begehrten Siege an einem Cûlminationspunkt.
Kaum durchgeatmet wurde auch schon der nächste Sprint Royal angefahren. Verwinkelte Streckenführung und schwindende Kräfte bei den Legenden der Landstraße entwickelten diesen zu einem reinen Glücksspiel der Puncheure. Das Fotofinish musste entscheiden!
Die letzten Côtes wurden nur noch verschwommen wahrgenommen und so konnte es nicht vermieden werden, dass nichtortsansässige Gladiatoren in vollem Wahn an der einen oder anderen Abzweigung vorbeirauschten und dadurch den engen Zeitplan beträchtlich beeinflußten. Das störte den Titelverteidiger zusehens wenig, da dieser im absurden Laktatdelirium finalös das große Kettenblatt auflegte, um unerschrocken dem Sieg am Roseck entgegen zu blasen. Doch es sollte nicht reichen... mit herausragender Übersicht sammelte ein 40jähriger Dunninger schon im vorhergehenden Verlauf Punkt um Punkt und verwies seine Konkurrenten auf die Plätze!! Chancenlos mussten diese dann zusehen wie sich Mr. Steigungsprozentesindmiregal das atmungsaktive, hochfuntionelle Sport- und Siegertrikot überstreifen musste.

Chapeau
Alles in Allem dürfen die Veranstalter auf einen reibungslosen Ablauf zurückblicken und sind, wie sie sagten: "...froh, endlich mal wieder auf einer anderen Strecke trainieren zu können."

Und hier "ungeschnitten" das gesamte Dokumentationsmaterial

Express Ronde 2008

2 Kommentare:

Papa Pain hat gesagt…

Grandios, ja so war es. Erschreckend fand ich nur 2 Dinge: erstens die Aussage eines jungen Radsportsprösslings der am Rittweg zu mir meinte, von meiner Form wären ja nicht mal mehr 1/7 übrig. Beschämend so etwas hören zu müssen, kein Respekt vor dem Alter! Pah. und zweitens die Tatsache, dass oben an den Bergwertungen immer Fotos von den Siegern und dann von der Gruppe beim kollegktiven Schulterklopfen entstanden sind, ehe die Gruppe PapapinoPanino, DerSchreckenvonTaschkent und Frieder Axelson ins Ziel rollten. Das spricht für einen satten Zeitrückstand.

Gut, wir arbeiten dran. schön wars und Danke an die Ausrichter!

PapapinoPanino

Herr Rijöh hat gesagt…

das muss ja eine brachiale attacke gewesen sein an der cote du kressbach, wenn man sogar namentlich erwähnt wird. grosser bericht vom dräner wiedermal. herrlich.