Nachdem ich heute morgen um 8.00Uhr auf ne 2-wöchige Alpenexkursion wollte, bei der die Abfahrt allerdings erst MORGEN früh um 8 ist :0, hab ich ja genügend Zeit in meinen Erinnerungen zum diesjährigen Ötzi-Marathon zu wühlen….
15.00Uhr, ca bei Km 195 und 5xxxHm – immer wieder fährt man bei diesem Marathon mit und immer wieder verschönert sich ein paar Tage nach dem Rennen die Erinnerung an dieses letzte, 22km langes Alpenpässchen, an der einige Straßeningenieure ihre Perversität im Fels verewigten. Der Blick auf die Uhr sagt, dass eine Netto-Fahrzeit von unter 9h noch drin ist, der Blick auf die Serpentinen zeigt aber auch noch nicht den rettenden Tunneleingang und der Blick auf meine körperliche Verfassung zeigt schon seit der letzten Verpflegungsstation, dass es rasant mit mir zu Ende geht. Sch…egal, die paar Kilometer noch bis oben, dann ist vorbei, und wenn ich ne Woche danach flach lieg. Zack!
Der Versuch der Motivation kriecht widerwillig Richtung Beine, die Grimasse die ich ziehe schreckt die Zuschauer ab und meine Herzfrequenz quält sich tatsächlich noch einmal auf über 160 Schläge(!). Abfahrt…die Gegensteigung zur Mautstation…ab nach Sölden…zu zweit vorbei an der Gruppe und noch mal 2km flach – der hinter mir schüttelt nur den Kopf als er auch mal in den Wind soll…Ziel, und tatsächlich noch 4min unter den 9h reine Fahrzeit und 9h22min gesamt.


Morgens schaute es eigentlich nach `nem schönen Tag aus, die Italiener schießen sich direkt nach dem Start gegenseitig ab und man fährt relativ entspannt die ersten km Richtung Kühtai. Dort ist der Berg noch total verstopft, eigenes Tempo fahren geht nur wenn man rumschreit, aber der Tag ist ja noch lang…zum Brenner eine Traumgruppe erwischt, kurz vor der Passhöhe verklemmt sich meine Kette und ich verbringe mir die Zeit meine Hände, Trikot schwarz einzufärben…mit 120km ist Halbzeit beim Brenner, der Schnitt liegt bei 31km/h, ab jetzt wird der aber stetig fallen. Der Jaufenpass zieht sich ewig mit konstanten 8-9%, unten verliere ich die Gruppe und fahre nach puls, oben am Pass hab ich sie wieder. In der Abfahrt nach St.Leonhardt fährt noch einer auf eine Wand, die Serpentinen runter ist ein Traum – wenn man nicht gerade nebeneinander in die Kurve fährt. Ab St.Leonhardt hoch zum Timmelsjoch fängt das Rennen eigentlich erst an, die vorherigen 180km und 3 Berge stecken in den Beinen, allergische Reaktionen auf Gels und Red Bull, aber habe ich ja alles schon geschrieben…
Selbstbeweihräucherungs-Modus aus...